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PRESSEMITTEILUNG

Innovatives Gesundheitssystem - die Zeit drängt !

NATIONALE eHEALTH-STRATEGIE-KONFERENZ

mardi 23 mai 2006, par Morel Raymond

Zürich, 19. Mai 2006 (SATW). Die SATW organisierte zusammen mit Partnern in Bern die erste nationale eHealth-Strategie-Konferenz der Schweiz. Die Ausführungen zeigten, dass unser Land auf diesem Gebiet ein grosses kreatives und wirtschaftliches Potenzial besitzt, das unbedingt besser ausgenützt werden müsste. Fehlende Rechtsgrundlagen, die föderalistische Struktur der Schweiz sowie Angst vor Veränderung bei den betroffenen Kreisen sind wichtige Hürden, die eine flächendeckenden Einführung von e-Health hemmen. Dabei könnten alle, auch die Wirtschaft, von eHealth profitieren. Andere Staaten haben dies bereits gemerkt und gehen zielstrebig voran.

Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) mit der ICT Kommission führte am 18. Mai in Bern-Worb-laufen unter dem Co-Patronat der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Informatik, des Bundesamtes für Kommunikation sowie der Firmen Siemens Schweiz AG und Swisscom AG die erste nationale eHealth-Strategie-Konferenz der Schweiz durch.

Rund hundert Personen, vorwiegend aus Gesundheits- und Versicherungswesen, Industrie und Wirtschaft sowie Politik Ausbildung nahmen daran teil. Der Konferenz gingen im Januar drei Workshops mit Beteiligung der genannten Kreise voraus, an denen 10 Strategiepunkte zur zielstrebigen Einführung von eHealth entwickelt wurden.

Carsten Schloter, CEO der gastgebenden Swisscom AG, sieht als wichtigstes Ziel von eHealth in erster Linie eine Verbesserung der Betreuung der Patienten. Eine allfällige Senkung der Gesundheitskosten ist ein willkommener Nebeneffekt. Die Schweiz als unabhängiger Staat kann vorangehen, ohne auf andere Länder gross Rücksicht nehmen zu müssen. Die Politik muss aber aktive Unterstützung bieten.

Langwieriger rechtsgebender Prozess erwartet
Wie Hans Heinrich Brunner vom Bundesamt für Gesundheit ausführte, hat der Bund Anfang Januar 06 eine Arbeitsgruppe Bund und Kantone zur Erarbeitung einer eHealth-Strategie im Rahmen von eGovernance eingeführt. Sie soll bis gegen Ende Jahr Ziele und Massnahmen zur Einführung von eHealth vorschlagen. Eine Grundlage dafür könnte eine von der WHO im Rahmen einer Umfrage in 93 Ländern erstellte Liste von eHealth-Werkzeugen wie elektronische Krankengeschichten und Patienten- und Spitalinformationssysteme sein. Brunner sieht wegen der Mehrschichtigkeit (lokal bis international, privat bis öffentlich) der betroffenen Kreise, aber auch wegen der Langwierigkeit der Rechts gebenden Verfahren und der allgemeinen Angst vor Veränderung, Macht- und Besitzstandverlust eine rasche Einführung nicht als realistisch an.

Europa ist aktiv
Ramin Tavakolian vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik, Berlin, betonte, dass das EU-Parlament die Wichtigkeit von eHealth und insbesondere eines länderübergreifenden Zugangs zu medizinischen Daten erkannt hat und stellte das EU-Projekt i2-Health vor, welches für diese Fragen Lösungen erarbeitet.

Handlungsbedarf in der Schweiz ist dringend
Der Spiritus Rector der Tagung, SATW-Einzelmitglied Michel Roulet, CSEM, stellte fest, dass unser heutiges Gesundheitssystem angesichts der Kostensteigerung und der zunehmenden Bevölkerungsüberalterung in eine Krise läuft und Handlungsbedarf daher dringend ist. Er stellte die in den vorbereitenden Workshops erarbeiteten 10 Strategiepunkte vor.

Andreas Hugi, Generalsekretär von Swiss Engineering und Geschäftsführer der aus parlamentarischen Kreisen heraus entstandenen Initiative ePower brachte es auf den Punkt : eHealth ist ein künftiger bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wenn die Schweiz sich nicht heute anschickt, ihn auszunützen, werden es andere tun und uns die wertvollen Arbeitsplätze wegnehmen.

Ein unmittelbares Erfordernis ist die Gesundheitskarte
Das wichtigste Potenzial von eHealth, darüber gingen die Referenten mit Carsten Schloter einig, ist die Gesundheitskarte. Anders als die Versichertenkarte ermöglicht sie eine integrale Speicherung der medizinischen Daten jeder Person von ihrer Geburt bis zum Tod sowie einen örtlich wie zeitlich unbeschränkten Zugang zu diesen, was besonders im Notfall und im Ausland von entscheidender Bedeutung sein kann. Die Daten bleiben zudem im Besitz der Person und können nur mit ihrer Genehmigung abgerufen werden. In Oesterreich wurde die Gesundheitskarte bereits eingeführt, in Deutschland steht die Einführung unmittelbar bevor. In Dänemark ist das digitale Patientendossier Realität.

Know-how und Technik sind vorhanden
Im zweiten Teil der Tagung präsentierten Vertreter von bereits im Bereich eHealth tätigen Firmen ihre Lösungen und Dienstleistungsangebote : Andreas Meer, Direktionsmitglied der Firma Medvantis, stellte den 24-Stunden-Beratungsdienst MEDI24 vor, Serge Reichlin denjenigen des MedGate Telemedical Center. Meer führte aus, dass sich das Gesundheitssystem als adaptives System mit vielen Freiheitsgraden nicht durch eine klassische pyramidische Führungsstruktur steuern lässt. Joachim Kell, CEO von medXchange demonstrierte eine Lösung für ein patientenzentriertes Echtzeit-Management von entscheidungsrelevanten medizinischen Daten, Dokumenten und Informationen.

Hellmuth Broda, CTO von Sun Microsystems Schweiz, Einzelmitglied der SATW und Vizepräsident des Wissenschaftlichen Beirats, zeigte, wie die zentralen Anliegen Persönlichkeitsschutz, Datensicherheit und Vertrauen durch ein verteiltes Identitätsmanagement gewährleistet werden können, wie es die Liberty Alliance erarbeitet hat, der weltweit mehr als 150 Mitgliedsorganisationen (zumeist grosse IT-Firmen) angehören. Marc Besson, Direktionsmitglied der Wisekey SA demonstrierte, wie es möglich ist, heterogene Daten- und Identifikationssysteme über eine (patientenzentrierte) Plattform miteinander zu verbinden, wodurch sich eine (von vielen gefürchtete) Lösung mit einer zentralen Datenbank erübrigt.

Wie weiter ?
Martin D. Denz, FMH, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Informatik und Vizepräsident der European Health Telematics Association fasste die Ausführungen sowie den Handlungsbedarf und die Handlungskonsequenzen zusammen : Die Demografische Entwicklung fordert das Gesundheitssystem heraus. Handlungsbedarf besteht insbesondere in den Bereichen Patientensicherheit (Informationspannen !), Wissensmanagement (weg vom Papier !), wissensbasierter Arbeitsplatz für medizinische Fachpersonen (rasche und sichere Entscheidungsgrundlagen durch vernetzte Kompetenz etc.), Langzeitbegleitung (lebenslange, lückenlose und vom Patienten allein autorisierte medizinischen Daten), Strukturveränderung (Spitäler und Ärzte bieten auch telemedizinische Beratung und Betreuung an etc.), Mobilität und Territorialität, Standards und Interoperabilität der Systeme. Gesundheitspolitische Handlungsbereiche sind : Gesetze und Bundesverfassung, Föderalismus, Territorialprinzip, Finanzielle Anreize und Investitionssicherheit, eGovernance und Grundversorgung sowie nationale und internationale Koordination.

Die Organisatoren werden alles dran setzen, um eHealth in unserem Land zu einer raschen und flächendeckenden Einführung zu verhelfen.

Die SATW ist ein Netz von gegenwärtig rund 230 ernannten Einzelmitgliedern und 60 Berufs- und Fachorganisationen aus allen Technikbereichen. Sie setzt sich für ein verbessertes Verständnis der Technik, eine gute Ingenieurausbildung und erfolgreiche Schweizer Industrieprodukte sowie für den Dialog mit der Gesellschaft und ethisch vertretbares Handeln unter Technikern ein. Dies tut sie mit Publikationen, öffentlichen Veranstaltungen und der Unterstützung verwandter Organisationen.

Kontakt : Hans Hänni, Telefon 044 226 50 10, haenni@satw.ch und Michel Roulet michel.roulet@csem.ch

url : http://ict.satw.ch/SPIP/rubrique.php3 ?id_rubrique=4

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